Feldkrücken wurde in diesem Jahr ausgewählt, um die Vorbereitungen für den Weltgebetstag der Frauen per Fernsehaufnahmen zu dokumentieren. Kürzlich war ein Film-Team aus Darmstadt in Feldkrücken und hielt alles im Bild fest. Die Bedingungen für den Dreh waren gut: Das Team mit Vincent Keller und Constanze Schneider hatte bei seinen Außenaufnahmen schönes Wetter, und alle Mitwirkenden waren zuvor getestet worden. Herausragend war der Altar in Feldkrücken.
Elisabeth Becker-Christ ist Referentin der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau für Frauenarbeit und hatte sich in diesem Jahr für das Vogelsbergdorf Feldkrücken entschieden. »Ich bin total begeistert und überwältigt, wie aktiv das Dorf Feldkrücken ist und gemeinsam mit Ulrichstein so ein großes Event auf so breite Füße stellt. Ein dickes Lob geht an die beiden treibenden Motoren Marion und Ingo Appel vom Kirchenvorstand. Unterstützt werden die beiden von Heiko Müller. Letztgenannter ist ein junger Chronist von Feldkrücken, der alles aus seinem Heimatort dokumentiert und als Webmaster für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist«, so die flammende Ansage der Referentin. Zum diesjährigen Weltgebetstag am 4. März gab es Online-Vorbereitungstreffen mit ihr.
Der Weltgebetstag 2022
Im Mittelpunkt stehen diesmal England, Wales und Nordirland. Drei Frauen berichten von ihrem durch Armut, Gewalt und Einsamkeit geprägten Leben und ihren hoffnungsstiftenden Erfahrungen mit Gott. Denn voller Mut und allen Schwierigkeiten der Gegenwart zum Trotz wenden sich die Frauen der Verheißung in Jeremia 29, 1-14 zu und schmieden ihn, den »Zukunftsplan: Hoffnung«.
Mitgewirkt haben am Gottesdienst, der ab dem 2. März im Internet auf der Seite www.evangelischefrauen.de frauenarbeit/#wgt-gottesdienst zu sehen sein wird, Kinder und Erwachsene.
Auch für Gehörlose erlebbar
Annette Keil, Leiterin eines Projektchores, hatte die Kinder unter ihre Fittiche genommen. Sie sangen und beteten, Letzteres auch übersetzt in Gebärdensprache. Von Seiten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat man nämlich eine Inklusionsvereinbarung unterzeichnet, und der Gottesdienst aus Feldkrücken ist auch für Gehörlose erlebbar. Erfreulich war auch, dass sich in der Kirchengruppe Feldkrücken und Ulrichstein auch einige Männer engagierten.
Im Gottesdienst zündeten sieben Frauen stellvertretend für die sieben Weltgebetstagsregionen an der Weltgebetstagskerze ihre Kerzen an. Es wurde unter anderem für die Unterstützung beim Dreh gedankt, zur Sprache kam aber vor allem eine Geschichte über die herzliche Aufnahme in der Kirchengemeinde; häusliche Gewalt und Einsamkeit wurden ebenfalls eindrücklich thematisiert.
Eingebettet war der bewegende Gottesdienst in Liedbeiträge wie »Greensleeves«, »Lob und Preis« oder den Gebetsruf »So leuchtet ein Hoffnungslicht«, »Nur Du allein« oder »Gemeinsam beten und feiern«.
Das Vaterunser wurde in Deutsch, Französisch, Polnisch und Schwedisch gesprochen. Der aus England stammende Wahl-Feldkrücker Malcolm Funnell übernahm den Part in Englisch, Ingo Appel den Part in Feldkrücker Platt.
Ortspfarrerin Antje Armstroff, die mit ihrer Familie ebenfalls mitwirkte, ist stolz auf den kleinen Ort. Von rund 270 Menschen gehören fast 200 der evangelischen Kirchengemeinde an. Die Liturgie wurde auf Feldkrücken angepasst, Marion Appel war federführend. Zu erwähnen sind zudem Karl Friedrich Dörr, der am Klavier begleitete, und Nicole Jost als Organistin. Sophie Armstroff hatte den musikalischen Reigen im Gottesdienst mit einem schönen Geigenspiel eröffnet.
Am Weltgebetstag ist in Feldkrücken in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr »offene Kirche«. Die Kollekte zum Weltgebetstag ist für über 100 Projekte weltweit bestimmt. Der Verband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau ist offizielle Sammelstelle. Gespendet werden kann auch per Überweisung an: Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V., Evangelische Bank, IBAN: DE14 5206 0410 0004 1007 19, Verwendungszweck: »WGT-Kollekte 2022 EWNI«.
