Lob und Anerkennung zollte Landrat Manfred Görig am Wochenende den Mitgliedern des Schützenvereins Feldkrücken bei der Einweihung des neuen Schießstandes. „In den letzten sieben Monaten ist es in 899 Arbeitsstunden gelungen, nicht nur den Schießstand auf eine elektronische Schießanlage umzustellen, sondern auch den Schützenraum umzubauen“, so Görig. Mit 60 aktiven Mitglieder, davon zehn Jugendlichen stehe der Schützenverein auf einem soliden Mitgliederfundament. Mit der jetzigen Baumaßnahme seien die Weichen erfolgsversprechend gestellt worden.
Bürgermeister Edwin Schneider unterstrich dies und betonte: „Mit dem neuen Schießstand haben Sie Ihre Arbeit auf ein neues Fundament gestellt. Die Zeiten der alten Techniken sind endlich vorbei, Sie haben nunmehr die Sportstätte, die Ihren Aktivitäten entspricht. Mit dem neuen Schützenraum und dem neuen Schießstand, sind ebenso zweckdienliche wie einladende Räumlichkeiten entstanden, die Ihnen bessere Wettkampfbedingungen und Trainingsmöglichkeiten sowie Möglichkeiten für Zusammenkünfte, kleine Feiern und Veranstaltungen bieten“.
Die Mühen, die der Bau mit sich brachte, hätten sich gelohnt. Schneider ging auch auf die beträchtlichen Eigenleistungen ein, sowohl was die Arbeit beim Bauen selbst anging als auch was die finanziellen Mittel betreffe. „Ein kleiner Verein hat ja in der Regel keine großen Reichtümer, und dass wir als Stadt Ulrichstein nicht mit großen Zuschüssen in die Bresche springen konnten, war Ihnen auch klar. Doch das hat sie nicht beirrt. Selbst ist der Verein, haben Sie sich gesagt und zahlreiche Sponsoren aufgetrieben sowieso viel wie möglich eigenhändig bewerkstelligt. Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen“.
Die Stadt Ulrichstein unterstütze ihre Vereine mit der Gebühren- und kostenfreie Nutzung der Sportstätten, die Dorfgemeinschaftshäuser seien für nichtkommerzielle Veranstaltungen ebenfalls frei und Investive Maßnahmen werden mit zehn Prozent Zuschuss gefördert. Auch der neue Schießstand/Schützenraum erhalte einen zehn prozentigen Zuschuss, rund 2.500 Euro aus der Stadtkasse. Für die Anschaffung von Lasergewehren kämen nochmal aktuell 250 Euro hinzu. Bereits in 2016 wurden über 1.000 Euro für neue Luftgewehre gewährt.
„Die neuen Räumlichkeiten künden von Aufbruch, einem Aufbruch zu neuen Zielen oder neuen Erfolgen. Diese Aufbruchsstimmung, die Sie mit Ihrem Projekt ausstrahlen, sie ist genau das, was wir jetzt all überall in unserer Gesellschaft gut brauchen könnten. Und deshalb bin ich froh, dass es in Ulrichstein Vereine und Organisationen gibt, die da anpacken, wo es etwas zu tun gibt, und die für die Zukunft unserer liebevollen Stadt wirken. Der neue Schießstand, liebe Mitglieder, wird ein großes Plus für Ihr Vereinsleben sein“, so der Bürgermeister abschließend.
Sportkreisvorsitzender Werner Eifert zeigte sich erfreut über die gute Jugendarbeit des Vereins, die mit der neuen Anlage noch besser ausgebaut werden könne. Bezirksschützenmeister Wilfried Becker (Ober-Breidenbach) hob das Engagement des Vereins bei dieser Maßnahme hervor und wünschte weiterhin „Gut Schuss und immer Fair“.
Ortsvorsteher Torsten Rühl wünschte in seinem Grußwort: „Bleibt weiter so engagiert!“ Vorsitzender Friedel Faust schilderte den Werdegang der Baumaßnahme, die der Vorstand bereits vor drei Jahren beschlossen habe. Probleme bei der Finanzierung hätten dann den Beginn der eigentlichen Arbeiten verzögert. Zu den Kosten führte er aus, dass die Gesamtmaßnahme mit 26.300 Euro zu Buche schlage. Dies seien für die digitale Schießanlage 13.800 Euro, zwei Lasergewehre 2.300 Euro und Materialkosten von 10.200 Euro. Rechne man die 900 Stunden Eigenleistung mit einem Stundenlohn von zehn Euro/Stunde hinzu betrage die Investitionssumme rund 35.300 Euro.
Dank sagte er den 23 ehrenamtlichen Helfer sowie den Vereinen, Geschäftsleuten, Firmen und privaten Spendern, sowie dem Land Hessen, Vogelsbergkreis und Stadt Ulrichstein für die Unterstützung. An Spenden waren 11.800 Euro eingegangen. Da der Schützenverein immer von der Stadt Ulrichstein unterstützt werde, habe man bei den Umbaumaßnahmen die komplette Beleuchtung des DGH auf LED Lampen umgestellt. Mit dieser Maßnahme habe man der Stadt gezeigt, dass man als Verein auch etwas für die Allgemeinheit tun könne. Im Dorfgemeinschaftshaus war eine Ausstellung aufgebaut, die die Entwicklung des Schützenwesens in den letzten 35 Jahren zeigte. Nach dem offiziellen Teil und der Besichtigung der neuen Schießanlage fand ein Schauwettkampf statt, der im Zuschauerraum auf einem großen Bildschirm mitverfolgt werden konnte.