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Die Jahre 2020 und 2021 waren für alle Waldbesitzer der Forstbetriebsvereinigung (FBV) Streitbachtal Verlustjahre. In 2022 hat sich der Preisverfall wieder gedreht«, so bilanzierte Vorsitzender Wilhelm Wild den Rückblick in seinem Bericht zur Jahreshauptversammlung im Gemeinschaftshaus Feldkrücken. Der dritte und vierte niederschlagsarme und damit trockene Sommer mit all seinen Folgen wie Borkenkäfer, Eschentriebssterben, Preisverfall, Aufarbeitung, Neupflanzungen und Pflege habe die Waldbesitzer schwer getroffen. Zum Teil seien ganze Fichtenbestände durch Trockenheit und Borkenkäferbefall abgestorben.

Forstbetriebsvereinigung ehrt langjährige Mitglieder, v. li.: Vorsitzender Wilhelm Wild, Stellvertreter Hans-Jürgen Lütter, Reiner Rühl und Hans Jürgen Keil (25-Jahre), Schriftführer Dr. Hans Heuser, verabschiedet wird Harald Nickel, Bürgermeister Edwin Schneider. 

Der Vorsitzende berichtete über Kritik aus der Bevölkerung über den Zustand des Waldes. Es liege zu viel Holz nach Arbeiten mit dem Harvester im Wald selbst und in den Rücke Schneisen.

Auch HessenMobil kam nicht ungeschoren davon. Durch das Abschneiden der Äste an Fichten im unteren Bereich habe der Borkenkäfer freien Anflug in den Bestand. Er riet den Waldbesitzern, bei Neuanpflanzungen ausreichend Abstand zur Straße einzuhalten.

»Bei gleichbleibend 50 Mitgliedern in 2020 fiel die Waldfläche der FBV Streitbachtal von 91,81 Hektar auf 83,60 Hektar, sagte Wild zu Beginn der Versammlung. Er bat bei Eigentumsübergang auf neue Besitzer immer auf die Mitgliedschaft in der FBV hinzuweisen. Im Berichtsjahr habe der Vorstand an verschiedenen Veranstaltungen der Fortsbetriebsgemeinschaft FBG »Westlicher Vogelsberg« teilgenommen.

Hauptthemen dabei waren die neue Vermarktung des Holzverkaufes und die bevorstehende Fusion mit der FBG Grebenhain. Informationen gab es von den Revierleitern Marius Engel (Ulrichstein) und Jörg Mewes (Rudingshain). Sie bestätigten eine gute Zusammenarbeit mit der FBV Streitbachtal und wiesen darauf hin, dass bei einer Aufforstung mindestens ein halbes Jahr Vorlauf erforderlich sei. Die Baumartenauswahl könne über eine App erfolgen.

Über Zweck und Arbeit von Holzvermarktungsorganisationen wies Philipp Reitschky, Geschäftsführer »Forstwirtschaftlichen Vereinigung Vogelsberg/Burgwald« FWV hin. Dies seien in erster Linie die Vermarktung von Rohholz aus dem Privat- und Kommunalwald, eine überregionale Bündelung von Holzmassen und die Erschließung von Holzreserven aus dem Privat- und Kommunalwald. Sie sei Ansprechpartner für die FBV-Mitglieder bei Fragen zum Holzverkauf. Es handele sich dabei um eine Arbeit für den Waldbesitzer mit dem Ziel den maximalen Gewinn beim Eigentümer zu belassen. Die Bilanz vom 1. Januar bis 19. Dezember 2022 bezifferte er mit 83.500 Fm vermarktetem Holz bei Erlösen von über 4,2 Millionen Euro. Vermarktet wurde dabei Holz für 32 Forstbetriebsvereinigungen, einen Gemeinschaftswald und 19 Kommunalwälder.

Knapp 23.500 Fm kamen im Jahr 2022 aus dem Kleinprivatwald. Vom 1. Januar bis heute seien bereits 13.500 Fm verkauft worden. Die sei jedoch noch durch höhere Gewalt, wie Stürme, Käfer und anderes beeinflussbar. »Die FWV ist gut gerüstet für das laufende Jahr 2023«, so Reitschky .

Bei den Vorstandwahlen wurde Vorsitzender Wilhelm Wild, Rechnerin Stephanie Frank und Schriftführer Hans Heuser wiedergewählt. Neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Hans-Jürgen Lütter. Eine Veränderung gab es bei den Kassenprüfern. Während Reiner Rühl noch ein Jahr im Amt bleibt, wurde für Rudi Kaiser einstimmig Rainer Schleuning als Nachfolger gewählt.

Für 25- Jährige Mitgliedschaft ehrte der Vorsitzende zusammen mit Bürgermeister Schneider Hans Jürgen Keil und Reiner Rühl.

Abschließend teilte Vorsitzender Wild mit, dass ein Ausflug ins Frankenland nach Königstein Pruihausen geplant sei. Dort soll der Waldzustand einschließlich dessen Sauberkeit und der Wildbestand in Augenschein genommen werden. Auf dem Programm stehe außerdem eine Brauereibesichtigung in Kulmbach oder Umgebung.