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Das Jahr 2019 war wie schon 2018 für die Mitglieder der Forstbetriebsvereinigung (FBV) Streitbachtal und alle Waldbesitzer erneut ein Katastrophenjahr. Das sagte Vorsitzender Wilhelm Wild jetzt im Rahmen der Jahreshauptversammlung im DGH Feldkrücken. Bedingt durch den zweiten trockenen Sommer in Folge habe es wieder einen massiven Borkenkäferbefall gegeben, der den Schadholzanfall steigen ließ, und das Eschentriebsterben sei weitergegangen. Damit sei ein enormer Preisverfall zum Ende des Jahres eingetreten. Zum Teil starben ganze Fichtenbestände durch Trockenheit und Borkenkäferbefall ab.

Forstbetriebsvereinigung Streitbachtal
Ehrung für langjährige Mitgliedschaft: Dr. Hans Heuser, Brigitte Uhl, Hartmut Fuchs, Bürgermeister Schneider, Karl Heinz Rühl und Vorsitzender Wilhelm Wild (v. l.).

Große Kritik habe es vonseiten der Bürger am Zustand des Waldes nach der Bearbeitung mit Harvestern und Holz- rückern gegeben. In den Rückeschneisen liege zu viel Holz. In einem der letzten Feuchtgebiete bei Sellnrod erfolgten bedingt durch das Eschentriebssterben Rodungsarbeiten, bei denen die Harvester Ketten auflegen und das Kronenholz unterlegen mussten. Die verschlammten Wege seien mit einem Gräder abgezogen und dabei Gräben und Durchlässe verstopft worden.

Kritik gab es auch an der Bearbeitung von Waldrändern und der Durchforstung durch eine Firma. Durch das Entfernen aller Hecken und Sträucher sowie des Vorwuchses aus dem Bestand habe ein Jahr später alles umgelegen. Auch die Landesbehörde Hessen Mobil kam nicht ungeschoren davon. Durch das Abschneiden der Äste an Fichten im unteren Bereich habe der Borkenkäfer „freien Anflug in den Bestand gehabt“.

Über die Holzpreise informierte Jörg Mewes vom Forstamt Schotten. Bei einer erwarteten Schadensentwicklung auch in diesem Jahr bleibe die Empfehlung bestehen, weiterhin nur im notwendigen Umfang Fichten-Schadholz aufarbeiten zu lassen. Ungeschädigte Restbestände zu nutzen, sei in dieser Situation „unwirtschaftlich und unsolidarisch“. Die Nachfrage nach Buche, Eiche und Roteiche sei sehr hoch und die nach Bergahorn habe leicht angezogen. Bei den 50 Mitgliedern stieg die Waldfläche der Forstbetreibsvereinigung Streitbachtal von rund 90 Hektar durch interne Veränderungen und externe Zukäufe auf rund 91,3 Hektar, so Vorsitzender Wilhelm Wild. Er bat, bei Eigentumsübergang auf neue Besitzer immer auf die Mitgliedschaft in der FBV hinzuweisen. Im Berichtsjahr sei vonseiten des Vorstandes an der Schulung „Abwehr und Bekämpfung von Borkenkäfer in Nadelwaldbeständen“ in Bad Salzschlirf teilgenommen worden. Über die Neuordnung der Holzvermarktung in Hessen informierte Bürgermeister Edwin Schneider in seiner Funktion als Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Westlicher Vogelsberg. Informationen dazu wie auch über die forstliche Förderung seien im „Vogelsberger Waldboten“ nachzulesen.

Eine kleine Veränderung gab es bei den Kassenprüfern. Während Rudi Kaiser noch ein weiteres Jahr im Amt bleibt, wurde für den ausscheidenden Hans Keil einstimmig Reiner Rühl als Nachfolger gewählt.

Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte der Vorsitzende zusammen mit Bürgermeister Schneider Dr. Hans Heuser, Hartmut Fuchs und Karl-Heinz Rühl. Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft erhielt Brigitte Uhl Glückwünsche und eine Ehrenurkunde.

Abschließend teilte Vorsitzender Wild noch mit, dass in diesen Jahr ein Ausflug ins Frankenland nach Königstein- Pruihausen geplant ist. Dort sollen der Waldzustand einschließlich dessen Sauberkeit und der Wildbestand in Augenschein genommen werden. Auf dem Programm stehe außerdem eine Brauereibesichtigung in Kulmbach oder Umgebung.