„Es ist schon etwas Besonderes, dass ich meinen ersten Gottesdienst in meiner neuen Gemeinde nicht in einem Kirchengebäude, sondern in einem Zelt feiere“, meinte Antje Armstroff, die neue Pfarrerin der beiden Kirchengemeinden Feldkrücken und Ulrichstein, am Sonntagmorgen beim Gottesdienst im Rahmen der diesjährigen Kirmes.
Abschied von Pfarrer Möser
Das Zelt stand dann im Mittelpunkt der Ausführungen von Pfarrerin Armstroff und Pfarrer Dr. Peter Möser, für den es der Abschiedsgottesdienst als Vakanz-Pfarrer war. So war zu hören, dass das Volk Gottes auch in Zelten lebte, als es durch die Wüste zog. In der Bibel werde auch von einem besonderen Zelt erzählt: Moses habe von Gott höchstpersönlich den Auftrag erhalten, ein Zelt zu bauen, in dem er wohnen könne. Damit hatte Gott auch unterwegs eine Wohnung bei den Menschen. Bei Mose habe das Zelt eine wichtige Funktion als „Zelt der Begegnung“ gehabt, denn dort habe er mit Gott gesprochen. Beide hätten gewusst, dass man für manche Begegnungen einen geschützten Ort brauche, dies müsse aber kein Gebäude aus Steinen sein, ein Zelt reiche völlig aus. Gott komme dorthin, wohin man ihn einlade.
„Ein Dach über uns“
Heute denke man bei dem Wort „Zelt“ eher an Camping, an den Kampf mit den Zeltstangen und Heringen oder im Zeitalter der Wurfzelte dann eher mit dem Kampf beim Einpacken des Zeltes. Sie selbst, so Pfarrerin Armstroff, erinnere sich gerne an manche Zelt-Begebenheit, an Sommerabenden, aber auch kalte Nächte und heftige Gewitter: „Aber immerhin, wir hatten ein Zelt/Dach über uns.“ Neben den Schlaf- und Kochzelten habe es auch ein Gemeinschaftszelt gegeben, aber auf die Idee, ein Extra-Zelt für Gott aufzubauen, sei keiner gekommen.
Auch das Lied, das Annette Keil mit den Kindergottesdienstkindern eingeübt hatte, „Gott, dein guter Segen ist wie ein großes Zelt“ passte zum Zeltgottesdienst. Extra für den ersten Gottesdienst der neuen Pfarrerin hatte sich ein fast 30-köpfiger Chor des Frauenkreises gebildet, der ebenfalls unter Leitung von Annette Keil die Lieder „Ich geh entschieden auf Gottes Wegen“ und „Gott mein Herr, es ist mir ernst“ vortrug. Die sehr zahlreich anwesende Gemeinde trug mit den Liedern „Großer Gott, wir loben dich“, „Du bist da, wo Menschen leben“ und „Komm Herr segne uns“ zum Gelingen des Gottesdienstes bei. Die musikalische Umrahmung oblag dem Posaunenchor Ulrichstein, der von Bläsern aus Stumpertenrod unterstützt wurde. Die Leitung hatte Daniel Roth.
Einführung am 19. August
Ingo und Marion Appel verabschiedeten namens des Kirchenvorstandes und des Frauenkreises dann Pfarrer Dr. Peter Möser und dankten für die Vertretung nach dem altersbedingten Ausscheiden von Pfarrer Manfred Hofmann und überreichten ein Präsent.
Für die zukünftige Pfarrerin Antje Armstroff gab es danach ein Willkommensgeschenk. Sie wird am Sonntag, 19. August, um 14 Uhr in der Stadtkirche von Ulrichstein offiziell in ihr Amt eingeführt. Im Anschluss an den Gottesdienst ist in der Stadthalle ein gemütliches Beisammensein.